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Sticky Mess

Nachdem unsere vorherigen Stopmotion-Videos immer großen Anklang fanden, fühlten wir uns fast verpflichtet eine Fortsetzung zu drehen. Es stand schnell fest, dass die Leimflasche wieder eine Hauptrolle bekommen sollte. Ein Drehbuch hatten wir nicht, bloß eine grobe Vorstellung der Geschichte und mögliche Szenen. Bevor wir aber hier die Story vorweg nehmen, am besten erstmal angucken und später weiterlesen ...


Der Plot // Der Plan war, die Geschichte nun komplett auf die Leimflasche zu konzentrieren. Die laufende und vor Anstrengung pfeifende Flasche war schon in "The Strip" der Star. Da man, vor allem wenn man eine Werkstatt zu zweit nutzt, oft nach einer Erklärung für die massive Unordnung sucht, entwickelten wir schnell folgenden Plot: Er (Leimflasche) entdeckt in einer friedlichen, nächtlichen Werkstatt Sie (andere Leimflasche) und bahnt sich den Weg zu Ihr. Natürlich passiert dies nicht ohne Opfer. Doch der Rausschmiss diversen Werkzeugs aus dem Regal ist erst der Anfang und gleichzeitig die Grundlage für späteres, noch schlimmeres Übel. Nach der unbeabsichtigten Betätigung des Radios schneidet die Flasche sich bei nun romantischer Musik an der Klinge eines im Weg liegenden Hobels und versaut daraufhin mit seinem Leim die Nüsse des Ratschenkastens. Nun beginnt der Weg durch das vorher verursachte Chaos. Der dabei umstürzende Gasbrenner entfacht ein loderndes Feuer und sorgt beim Zusammentreffen der beiden verliebten für eine Atmosphäre, bei der andere Schnulzenfilme nur abstinken können.

Making Of // Die Einzelbilder nahmen wir, bis auf wenige nachgedrehte Szenen, an einem Tag auf. Besonders der Dreh von Szenen, in denen man Objekte komplett sieht und keine Möglichkeit hat, sie von außerhalb zu bewegen, sind sehr zeitintensiv zu drehen. Das Objekt muss dann für jedes Bild millimeterweise weiterbewegt werden. Auch sollte man sich über Lichtsetzung und Kameraeinstellungen vorher Gedanken machen, da eine Aufnahme und Weiterverarbeitung von hunderten RAW-Bildern mit zu viel Aufwand verbunden wäre. Wir schossen also direkt relativ kleine JPG-Bilder. Calle bewegte die Objekte und war somit der Regisseur der Geschichte. Ich übernahm das Auslösen der Kamera und die Kontrolle über Fokus und Kameraeinstellungen. Besonders tückisch waren die Aufnahmen herabfallender Gegenständem, die wir an Nylonschnüren aufhingen. achdem wir die Bilder recht schnell im Kasten hatten, begann die Arbeit jedoch erst. Import der Einzelbilder in chronologischer Reihenfolge ins Schnittprogramm und Schnitt des Films. Am Arbeitsintensivsten ist die Vertonung des Videos, da wir den Ton natürlich nicht direkt mit aufnehmen konnten. Die Aufnahme von Einzeltönen im Nachhinein ist eine komplizierte Angelegenheit, vor allem, wenn man keine empfindlichen Aufnahmegeräte hat. Auch stellte sich heraus, dass die Originalgeräusche der Gegenstände manchmal gar nicht zur Szene passen. Wir suchten also nach anderen Gegenständen und Materialien, um ein passenden Geräusch zu erzeugen und nahmen dies mit dem Kameramikrofon auf. Die Zuordnung von passenden Tönen und das Framegenaue Einfügen in den Film war eine Arbeit von unzähligen Stunden.



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