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KANUBAU

wenn deine hände großes erschaffen

Kanadier, Kajak... Kanu?

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Keine Stunde in der Werkstatt erscheint dir zu viel, wenn du das erste Mal mit deinem selbstgebauten Kanu über das Wasser gleitest!

"Kanu" nennt sich die Bootsklasse, der Kanadier und Kajaks angehören. Beide werden in Blickrichtung gepaddelt (#sagnichtrudern), der Kanadier mit einem Stechpaddel, das Kajak mit einem Doppelpaddel. Kanadier eignen sich vor allem für entspannte Feierabendtouren, aber auch mehrtägige Kanuwanderungen mit viel Gepäck. Die Handhabung ist einfach, weil man reinspringt und lospaddelt. Etwas sportlicher geht es beim Kajaken zu, denn die Sitzluke lässt einem nicht viel Bewegungsfreiheit, dafür ist man schneller und trotzt Wellen und Wind besser. Die Ursprünge dieses Handwerks reichen mit dem Bau von Einbäumen und Birkenrindenkanus tausende Jahre zurück. Boote, die damals der Jagd, dem Transport und dem Überleben dienten, werden heute teils in unveränderter Form zu Freizeitzwecken genutzt und in einer Mischung aus traditionellen und modernen Bauweisen hergestellt. Die handwerkliche Faszination des Kanubaus liegt vor allem in der Größe des Projekts, das gleichzeitig aber federleicht sein kann! Der Bau eines Kanus ist eine Herausforderung, die den Handwerker durch das Fehlen rechter Winkel immer wieder fordert und zum Bau von individuellen Werkzeugen und Hilfsmitteln inspiriert. Die schlichte und zugleich pragmatische Form eines Kanurumpfes in Verbindung mit den optischen und mechanischen Vorzügen des Werkstoffs Holz lässt edle Boote mit hohem Gebrauchswert entstehen.

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Das Kajak

Schnell, agil und den Elementen trotzend. Das Kajak wurde nicht umsonst in der Arktis erfunden, denn es kann sogar auf dem offenem Meer und in eisiger Kälte genutzt werden. Heute helfen uns die über jahrhunderte ausgefeilten Maßsysteme Kajaks zu bauen, die perfekt an unseren Körperbau angepasst sind. Das findest du in keinem Laden!

Skin-on-Frame

Das Kajak hat seinen Ursprung im arktischen Raum, wo es zur Jagd und zum Fischfang genutzt wurde. Die heutige Skin-on-Frame Bauweise ist an die historische Bauweise der Inuit angelehnt, die den Kajakrahmen aus Holz und Knochen bauten und mit Fellen bespannten. Moderne Seekajaks orientieren sich an typischen Formen dieser historischen Kajaks. Beim Bau eines traditionellen Grönlandkajaks ist vor allem das Dampfbiegen der Eschen- bzw. Eichenribs eine interessante handwerkliche Besonderheit. Eine moderne Alternative zur traditionellen Skin-on-Frame Bauweise stellt die Fuselage-Frame-Bauweise dar, bei der die dampfgebogenen Ribs durch Spanten aus Plattenmaterial ersetzt werden. Diese lassen sich mit der Stichsäge aussägen oder wie beim NANOOK-Kajakbausatz mit moderner CNC-Technik fräsen.

Leistenbauweise

In der Leistenbauweise und der Stitch-and-Glue Bauweise werden filigrane Holzrümpfe mit glasfaserverstärktem Kunststoff überzogen. So entstehen sehr leichte, stabile und optisch ansprechende Kajakrümpfe. Die Leistenbauweise ist die Königsklasse und erfordert handwerkliches Geschick und Ausdauer. Im Gegensatz zur Stitch-and-Glue Bauweise, bei der Planken aus dünnem Sperrholz zusammengefügt (gestitched) werden, lassen sich in der Leistenbauweise nicht nur Knickspanter sondern auch Rundspanter herstellen. Dies wird durch den Einsatz schmaler Holzleisten ermöglicht, die sich durch konkav und konvex gefräste Kanten in jedem Winkel perfekt zusammenfügen lassen.

Der Kanadier

Klassisch, offen und universell. Ob für einen entspannten Abendausflug oder eine mehrtägige Kanuwanderung mit 200kg Gepäck. Der Kanadier bringt dich fast überall hin.

Egal ob du dich für die Bauweise Wood&Canvas, Stitch&Glue, Skin-on-Frame oder die Leistenbauweise entscheidest: die neue Herausforderung wird dich mit neuen Skills und dem schönsten Kanu belohnen - deinem Selbstgebauten!

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Der klassische Kanadier hat seinen Urspung in Nordamerika, wo er durch vernähen von Birkenrinde über einem hölzernen Rahmen hergestellt wurde. Später entwickelte sich die "Wood and Canvas"-Bauweise, bei der ein Holzrumpf mit imprägnierter Leinwand bespannt wurde. Ein Kanadier ist nach oben hin offen, kann aber auch wie ein Kajak für Wildwasserfahrten mit einer Spritzdecke und Auftriebssäcken ausgestattet werden. Gesteuert wird der Kanadier von demjenigen, der am Heck sitzt. Der "J-Schlag" ermöglicht ein Paddeln ohne einen Wechsel der Paddelseite. Dies spart Kraft und sieht außerdem auch besser aus. Viele weitere Paddelschläge ermöglichen das Seitwärts fahren, auf der Stelle drehen oder das Queren eines Flusses. Bei längeren Umtragungen wird die Ducht - eine Holzleiste, die in der Bootsmitte zwischen den Dollborden angebracht ist - zum Schultern des Kanadiers genutzt. Die Sitzposition kann, im Gegensatz zum Kajak, variiert werden und ermöglicht ein ausdauerndes Paddeln über längere Zeit. So kann der Kanadier kniend, sitzend oder sogar stehend gepaddelt werden. Mit einer Zuladung von teils mehreren hundet Kilo ist ein Kanadier für längere Wanderfahrten mit viel Gepäck und mehreren Personen besser geeignet als das Kajak.

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